Bayern startet stark in Europa
Bayern startet stark in Europa, Pixabay/Foto illustrativ

Am Dienstag beginnt die neue Saison der Frauen-Champions-League. Ein Jahr nach der Einführung bei den Männern wird auch im Frauenfußball das traditionelle Gruppensystem durch ein modernes Liga-Format ersetzt. Ziel ist eine größere sportliche Spannung und mehr internationale Begegnungen auf höchstem Niveau.

Inhaltsverzeichnis:

Struktur der neuen Liga

Anstelle von vier Vierergruppen umfasst das neue Format eine Liga-Phase mit 18 Teams. Jede Mannschaft bestreitet sechs Partien gegen unterschiedliche Gegner. Die vier bestplatzierten Vereine qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen fünf bis acht treten in Play-offs gegen die Mannschaften auf den Rängen neun bis zwölf an, um die verbleibenden Viertelfinalplätze zu ermitteln.

Danach folgen Hin- und Rückspiele bis zum Endspiel am 23. Mai 2026 in Oslo. Damit wird die Frauen-Champions-League deutlich umfangreicher und bietet den Zuschauerinnen und Zuschauern 36 Spiele in der ersten Phase. Die neue Struktur verspricht mehr Begegnungen zwischen Top-Klubs und eine faire Verteilung der Chancen.

  • 18 Mannschaften in der Liga-Phase
  • 6 Spiele pro Team
  • 4 direkte Viertelfinalisten
  • Finale am 23. Mai 2026 in Oslo

Deutsche Teams Bayern München und Wolfsburg

Der deutsche Meister Bayern München startet am Dienstag mit einem Auswärtsspiel in Barcelona. Danach trifft das Team noch auf Juventus, Arsenal, Paris, Atletico und Valerenga. Vizemeister Wolfsburg beginnt am Mittwoch gegen Paris, anschließend folgen Begegnungen mit Valerenga, Lyon, Manchester United, Real und Chelsea.

Der Bundesliga-Dritte Eintracht Frankfurt schied bereits in der Qualifikation gegen Real Madrid aus (1:2, 0:3). Seit 2015, als Frankfurt den Titel gewann, konnte kein deutsches Team mehr triumphieren. Bundestrainer Christian Wück (52) betonte, dass Bayern im Vergleich zu Lyon, Chelsea oder Barcelona „nicht den besten Kader, aber die Qualität für das Halbfinale“ habe.

Insgesamt gelten vier Teams als Hauptfavoriten:

  • Bayern München
  • Lyon
  • Barcelona
  • Arsenal (Titelverteidiger)
Erstes deutsches Spiel in Barcelona
Erstes deutsches Spiel in Barcelona, Pixabay/Foto illustrativ

Deutsche Spielerinnen bei europäischen Topklubs

Viele deutsche Nationalspielerinnen stehen in dieser Saison bei europäischen Spitzenvereinen unter Vertrag.

  • Beim FC Bayern spielen Klara Bühl, Franziska Kett, Lea Schüller, Linda Dallmann und Giulia Gwinn.
  • Wolfsburg setzt auf Janina Minge, Sophia Kleinherne und Sarai Linder.
  • Jule Brand läuft für Lyon auf.
  • Sara Däbritz spielt für Real Madrid.
  • Sjoeke Nüsken trägt das Trikot des FC Chelsea.

Christian Wück betont, dass der neue Modus deutschen Spielerinnen hilft, internationale Erfahrung zu sammeln. Je mehr sie auf höchstem Niveau spielen, desto positiver wirkt sich das auf die Entwicklung der Nationalmannschaft aus.

Übertragung und Medienrechte

Erstmals wird die Frauen-Champions-League von Disney+ übertragen. Der US-Streamingdienst, der ab 6,99 Euro monatlich kostet, arbeitet dabei mit dem Sportsender ESPN zusammen. Die Spiele werden mit deutschem Kommentar ausgestrahlt.

Die UEFA verkaufte Sublizenzen an öffentlich-rechtliche Sender in Europa. In Deutschland darf das ZDF pro Spieltag eine Begegnung im Free-TV zeigen, hat dies jedoch bislang nicht eingeplant. Der Sender teilte mit, dass man über die Liga-Phase lediglich nachrichtlich berichten werde. Ein mögliches Halbfinale oder Finale mit deutscher Beteiligung soll dagegen live übertragen werden.

Deutlich höheres Preisgeld

Das Preisgeld der Frauen-Champions-League steigt von bisher 24 auf 37,7 Millionen Euro. Ab 2027 soll die Summe sogar 46,7 Millionen Euro betragen. Der Sieger erhält künftig 2,8 Millionen Euro statt der bisherigen 1,4 Millionen.

Für deutsche Vereine bedeutet das eine spürbare finanzielle Verbesserung. Klubs wie Bayern München oder Wolfsburg können mit rund einer Million Euro sicher kalkulieren. Die Reform stärkt damit nicht nur den sportlichen Wettbewerb, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage des Frauenfußballs in Europa.

Mit dem neuen Liga-System, steigenden Prämien und der breiten medialen Präsenz erlebt der Frauenfußball einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung und internationaler Aufmerksamkeit.

Quelle: Bild, YouTube