Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen hat begonnen – in Basel verwandelten Fahnen, Fans und Veranstaltungen die Stadt in ein Fußballfest. Trotz der sommerlichen Temperaturen ist das Interesse riesig. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der Schweiz, Norwegen und Deutschland reisten frühzeitig an. In den Fanzonen herrscht Hochbetrieb. Die Veranstalter setzen dabei nicht nur auf Public Viewing, sondern auch auf attraktive Angebote für Familien und Kinder.
Inhaltsverzeichnis:
- Schweiz gegen Norwegen eröffnet Turnier
- Angebote für junge Fans auf dem Messeplatz
- Aufschwung in Niederhof und Binzgen
- Alle Spiele im Fernsehen zu sehen
Schweiz gegen Norwegen eröffnet Turnier
Am Mittwochabend startete die Fußball-Europameisterschaft der Frauen mit der Partie Schweiz gegen Norwegen. Die Gastgeberinnen traten im Stadion in Basel gegen die Skandinavierinnen an. Schon Stunden vor dem Anpfiff wehten an den Straßen zahlreiche Fahnen. Auf dem Barfüsserplatz und am Messeplatz wurden zwei große Fanzonen eingerichtet. Dort konnten Zuschauerinnen und Zuschauer die Spiele live verfolgen. Besonders die Zone am Barfüsserplatz war früh belebt. Viele Familien und Gruppen nutzten die Chance, den Tag gemeinsam mit Fußball zu verbringen.
Im Historischen Museum Basel wird während des gesamten Turniers eine kostenlose Ausstellung rund um den EM-Pokal gezeigt. Nur wenige Gehminuten von der Fanzone entfernt, zieht sie zusätzliches Publikum an. Viele norwegische Fans kamen in Trikots, einige von ihnen reisten mit der ganzen Familie an. Eine Mutter berichtete stolz, ihre Tochter spiele in einem der besten Vereine Norwegens. Das EM-Erlebnis diene dabei auch als Motivation für den Nachwuchs. Norwegische Anhänger zeigten sich optimistisch für das Turnier: Sie hoffen nicht nur auf einen Sieg gegen die Schweiz, sondern auf das Überstehen der Gruppenphase.
Angebote für junge Fans auf dem Messeplatz
Die Organisatoren der EM bieten gezielt Programme für Kinder und Jugendliche an. Der Messeplatz wurde so gestaltet, dass er nicht nur als Zuschauerzone dient, sondern auch sportliche Aktivitäten ermöglicht. Zu den Attraktionen zählen:
- Ein Rasenplatz zum freien Kicken
- Eine zehn Meter hohe Rutsche
- Ein Bewegungsparcours mit acht Stationen für verschiedene Ballsportarten
Das Angebot zieht zahlreiche Familien an. Kinder konnten spielerisch erste Fußballerfahrungen sammeln. Eine Mutter aus Basel erzählte, ihre Tochter sei begeistert, auch wenn sie noch keinen Fußball spiele. Sie hoffe, dass sich das während des Turniers ändere. Die EM könnte also nachhaltige Effekte auf die Begeisterung für den Sport haben.
Auch politisch wird auf diese Wirkung gesetzt. Der Präsident des Basler Regierungsrates, Conradin Cramer, sieht in der EM eine Chance für den Frauenfußball. Ein Live-Spiel zu erleben, sei besonders inspirierend für junge Mädchen, so Cramer. Die Veranstaltung könne viele neue Spielerinnen für die Vereine gewinnen.
Aufschwung in Niederhof und Binzgen
Nicht nur in der Schweiz, sondern auch im deutschen Grenzgebiet erlebt der Mädchenfußball einen deutlichen Aufschwung. Im Kreis Waldshut, im Verein SC Niederhof/Binzgen, trainieren mittlerweile 70 Mädchen und 50 Frauen. Die Fusion der Dorfvereine 2022 brachte neue Dynamik. Der Zusammenhalt in den Orten Niederhof und Binzgen ist eng, der Fußballverein spielte schon vor dem Boom eine zentrale Rolle.
Besonders sichtbar wird dieser Wandel an der Familie Vogt. Iris und Michael Vogt waren früher selbst aktive Fußballer. Heute trainieren sie gemeinsam die C-Juniorinnen, darunter ihre Tochter Marie. Fußball prägt ihre Familiengeschichte. Die Eltern lernten sich auf dem Fußballplatz kennen. Nun geben sie ihre Leidenschaft an die nächste Generation weiter.
Die Vereinsvorsitzende Jenni Eckert trägt maßgeblich zum Erfolg des Vereins bei. Sie engagiert sich intensiv für die Förderung des Mädchenfußballs. Nach dem Gewinn eines Meistertitels und Pokals mit dem Team hofft sie, dass die EM in der Schweiz noch mehr junge Spielerinnen für den Fußball begeistert.
Alle Spiele im Fernsehen zu sehen
Alle Partien der Frauen-EM 2025 werden in Deutschland frei empfangbar übertragen. Die öffentlich-rechtlichen Sender zeigen die Spiele im linearen Programm sowie im Livestream über ihre Mediatheken. Ein kompletter Überblick über Spielpläne und Übertragungen ist auf sportschau.de verfügbar.
In Basel äußerte sich Regierungspräsident Cramer auch sportlich: Er hoffe zwar auf ein gutes Abschneiden der Schweiz, halte aber Deutschlands Chancen auf das Finale für größer. Die Freude über das Event überwiege jedoch. Die Stadt will sich als gastfreundlicher Austragungsort präsentieren und freut sich auf Gäste aus ganz Europa. Die EM verspricht, nicht nur sportlich ein Höhepunkt zu werden, sondern auch gesellschaftlich neue Impulse zu setzen.
Quelle: SWR