Kroatische Gewässer
Kroatische Gewässer, Foto: pixabay

Die östliche Adria steht vor einer neuen Herausforderung. Im Frühjahr 2024 wurde der hochgiftige Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus) erstmals in kroatischen Gewässern entdeckt. Der ursprünglich in tropischen Regionen beheimatete Fisch stellt nicht nur eine ökologische, sondern auch eine touristische Gefahr dar. Besonders in der Region um Pula und Medulin häufen sich nun Sichtungen.

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Sichtung in der Bucht von Medulin alarmiert Forscher

Ein slowenischer Angler fing im Frühling 2024 sieben Exemplare des Fisches nahe der Insel Ceja, südlich von Pula. Die Entdeckung wurde durch das Portal „kroatienmitboot“ publik gemacht. Es handelt sich um die erste bestätigte Sichtung in kroatischen Gewässern. Die Nähe zu touristischen Badeorten macht den Fund besonders problematisch.

Die kroatischen Meeresbiologen Neven Iveša, Moira Buršić und Jakov Dulčić warnen in einer aktuellen Studie vor einer direkten Bedrohung für den Tourismus. Ihrer Meinung nach müsse die Präsenz von Lagocephalus sceleratus ernst genommen und streng überwacht werden.

Tetrodotoxin – tödliches Nervengift ohne Gegenmittel

Der Fisch enthält Tetrodotoxin, eines der stärksten bekannten Nervengifte. Bereits eine Dosis von 1 bis 2 Milligramm kann für den Menschen tödlich sein. Ein Gegenmittel existiert nicht. Die Symptome einer Vergiftung reichen von Taubheitsgefühl bis zu Atemlähmung. Daher gilt: Dieser Fisch darf keinesfalls verzehrt werden.

Merkmale, die auf den Hasenkopf-Kugelfisch hinweisen

  • Kantige Schnauze
  • Deutliche Schneidezähne
  • Silberner Streifen am Unterbauch

Urlauber und Fischer sollten den direkten Kontakt vermeiden und Sichtungen sofort den zuständigen Behörden melden. Nur so kann die weitere Ausbreitung effektiv kontrolliert werden.

Wissenschaftler fordern Maßnahmen in Kroatien

Die Entdeckung in der nördlichen Adria bezeichnen Experten als „deutliches Warnsignal“. Das Fehlen natürlicher Feinde im Mittelmeerraum ermöglicht dem Hasenkopf-Kugelfisch eine rasche Ausbreitung. Die Konkurrenz mit heimischen Arten gefährdet die biologische Vielfalt zusätzlich.

Die Forscher schlagen drei konkrete Schritte vor:

  • Stärkere Überwachung der Küstengewässer
  • Gezielte Entfernung der Fische
  • Aufklärung der Öffentlichkeit über Risiken und Erkennungsmerkmale

Fünf Fakten zur Verbreitung des Fisches

  • Er stammt aus dem Roten Meer.
  • Er gelangte über den Suezkanal ins Mittelmeer.
  • Er wurde erstmals in Kroatien im Frühjahr 2024 gesichtet.
  • Sieben Exemplare wurden nahe Pula gefangen.
  • Die Art breitet sich rasch im östlichen Mittelmeer aus.

Quelle: FOKUS