Frauen im Sport
Frauen im Sport, Foto: pixabay

Sportlich aktive Frauen möchten nicht nur leistungsfähig sein, sondern auch gesund und gepflegt aussehen. Regelmäßige Bewegung verbessert nachweislich Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden. Allerdings stellt intensiver Sport auch besondere Anforderungen an den Körper. Im Folgenden wird erläutert, wie Frauen im Freizeit- und Profisport ihre Haut, Fitness, hormonelle Balance, Regeneration sowie Ernährung optimal unterstützen können.

Hautpflege für Sportlerinnen

Bewegung verbessert die Durchblutung und verleiht der Haut einen rosigen Teint; regelmäßiger Sport kann sogar den Hautalterungsprozess verlangsamen. Doch Schweiß, Reibung und äußere Einflüsse können die Haut auch strapazieren und zu Problemen führen – etwa “Sportler-Akne” durch verstopfte Poren, wundgescheuerte Stellen, Sonnenbrand oder Hautinfektionen im Fitnessstudio. Mit der richtigen Pflege lassen sich die Vorteile nutzen und Risiken minimieren:

  • Vor dem Training abschminken: Ohne Make-up können Schweiß und Talg ungehindert abfließen, Poren verstopfen nicht.

  • Sonnenschutz verwenden: Bei Outdoor-Sport immer wasserfesten Sonnenschutz (LSF 30+) auftragen, um die Haut vor UV-Schäden und vorzeitiger Alterung zu schützen.

  • Funktionskleidung tragen: Atmungsaktive Sportkleidung leitet Schweiß von der Haut weg und reduziert Reibung. Nach dem Training verschwitzte Kleidung sofort wechseln.

  • Zeitnah duschen: Direkt nach dem Training lauwarm abduschen, um Schweiß, Salz und Bakterien zu entfernen, bevor sie die Haut reizen.

  • Abtrocknen und eincremen: Hautfalten (z.B. unter der Brust) gründlich trocknen, dann eine feuchtigkeitsspendende Lotion auftragen, um den natürlichen Schutzfilm der Haut zu erhalten.

  • Hygiene im Umfeld: Im Fitnessstudio ein eigenes Handtuch als Unterlage nutzen und Geräte nach Gebrauch desinfizieren. In Gemeinschaftsduschen Badeschlappen tragen, um Fußpilz vorzubeugen. Kleine Hautverletzungen mit Pflastern abdecken, damit keine Keime eindringen.

So bleibt die Haut trotz Anstrengung gesund und gepflegt. Wenn dennoch hartnäckige Hautprobleme auftreten (Akne, Ausschläge, Infektionen), sollte dermatologischer Rat eingeholt werden. Insgesamt überwiegen bei guter Pflege die positiven Effekte des Sports auf das Hautbild.

Erhaltung der körperlichen Fitness

Um fit und belastbar zu bleiben, benötigen sportliche Frauen ein ausgewogenes Training. Fachleute empfehlen pro Woche mindestens 150 Minuten moderate Ausdauerbelastung (oder 75 Minuten intensive), kombiniert mit muskelkräftigenden Einheiten an zwei Tagen. Eine Mischung aus Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit ist ideal: Ausdauertraining (z.B. Laufen, Radfahren, Schwimmen) stärkt Herz und Kreislauf, Krafttraining baut Muskulatur auf und erhält die Knochendichte, und Dehnübungen oder Yoga verbessern die Flexibilität. Gerade Krafttraining ist für Frauen wichtig – und keine muss Angst vor “zu viel” Muskelmasse haben: Wegen des geringeren Testosteronspiegels entwickeln Frauen zwar definierte, kräftige Muskeln, aber keine übermäßigen Muskelberge. Ein gut trainierter Muskelapparat schützt vielmehr vor Verletzungen und stützt den Körper im Alltag wie im Sport.

Wichtig ist Regelmäßigkeit und Steigerung: Mehrere Trainingseinheiten pro Woche und eine allmähliche Erhöhung von Intensität oder Umfang sorgen für Fortschritte, ohne den Körper zu überfordern. Abwechslung im Training (verschiedene Sportarten oder Übungsformen) beugt einseitigen Belastungen vor. Zur Fitness gehört auch, Überlastungen zu vermeiden: Ein gründliches Aufwärmen vor dem Sport bereitet Muskeln und Gelenke auf die Belastung vor, und das Erlernen korrekter Techniken (etwa beim Krafttraining oder Laufen) mindert das Verletzungsrisiko.

Treten Warnsignale wie anhaltende Schmerzen, Schwindel oder extreme Erschöpfung auf, sollte eine Trainingspause eingelegt oder der Plan angepasst werden. Denn die körperliche Fitness bleibt nur erhalten, wenn Belastung und Erholung im Gleichgewicht sind. Mit einem vernünftigen, individuell angepassten Trainingsplan bleiben Frauen langfristig fit und leistungsfähig.

Hormonelle Gesundheit

Die hormonelle Balance beeinflusst bei Frauen Energie, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Sport wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus: Bewegung setzt Endorphine frei, die die Stimmung heben und Stresshormone reduzieren. Viele Frauen stellen fest, dass regelmäßiges Training prämenstruelle Beschwerden lindert – durch bessere Durchblutung können Regelschmerzen nachlassen, und die freigesetzten Glückshormone stabilisieren die Laune. Außerdem verbessert ein aktiver Lebensstil den Stoffwechsel: Mehr Muskelmasse und Ausdauertraining helfen dem Körper, Blutzucker und Fetthaushalt zu regulieren.

Andererseits kann Übertraining in Kombination mit zu niedriger Kalorienzufuhr hormonelle Probleme verursachen. Ein Warnsignal ist das Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhö) bei sehr intensiv trainierenden Frauen mit niedrigem Körperfettanteil. Durch den Energiemangel drosselt der Körper die Ausschüttung der Geschlechtshormone – eine Schutzreaktion. Bleibt die Periode aus, signalisiert das einen Östrogenmangel, der langfristig zu Knochenschwund (Osteoporose) führen kann. Deshalb sollten Zyklusstörungen ernst genommen werden: Wird die Blutung unregelmäßig oder bleibt ganz aus, ist es ratsam, die Trainingsbelastung zu reduzieren und die Energiezufuhr zu erhöhen, bis sich der Zyklus normalisiert. So lässt sich Folgeschäden wie brüchigen Knochen und Leistungsabfall vorbeugen.

In Phasen hormoneller Umstellung unterstützt Sport die Gesundheit ebenfalls. Während der Wechseljahre kann gezieltes Krafttraining dem Abfall des Östrogenspiegels entgegenwirken und die Knochendichte erhalten. Insgesamt gilt: Ein ausgewogener Lebensstil mit ausreichend Kalorien, Nährstoffen und Erholungszeiten ist für sportlich aktive Frauen der beste Weg, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten. So lassen sich die positiven hormonellen Effekte des Trainings nutzen, ohne die Gesundheit zu beeinträchtigen.

Regeneration

Belastung und Erholung sind zwei Seiten derselben Medaille – die besten Trainingseffekte stellen sich ein, wenn der Körper ausreichend Zeit zur Regeneration bekommt. In Ruhephasen repariert der Körper Muskelfasern und passt sich an die Trainingsreize an (Muskelaufbau, Konditionssteigerung). Vernachlässigt man die Erholung, steigt dagegen das Risiko von Übertraining, Verletzungen und Leistungsabfall. Daher sollten Sportlerinnen Regenerationszeiten fest einplanen.

Tipps für die Regeneration:

  • Schlaf priorisieren: 7–9 Stunden Schlaf pro Nacht ermöglichen dem Körper, sich umfassend zu erholen. Im Schlaf werden Muskeln repariert, das Immunsystem gestärkt und Stresshormone abgebaut.

  • Ruhetage einlegen: Mindestens 1–2 trainingsfreie Tage pro Woche verhindern chronische Überlastung. Bei intensivem Krafttraining sollte eine beanspruchte Muskelgruppe etwa 48 Stunden Pause bekommen, bevor sie erneut trainiert wird.

  • Leichte Aktivität & Entspannung: An Pausentagen fördern lockere Bewegung (Spazieren, entspanntes Radfahren, Yoga) und Maßnahmen wie Dehnen, Sauna oder Meditation die Durchblutung und entspannen Körper und Geist – ohne zusätzliche Belastung.

  • Flüssigkeit und Nährstoffe: Nach dem Sport den Flüssigkeitsverlust ausgleichen (Wasser oder isotonische Getränke trinken). Zudem zeitnah Eiweiß und Kohlenhydrate zuführen, um Muskeln zu reparieren und Energie (Glykogen) wieder zu speichern – zum Beispiel mit einem Proteinshake oder einer kleinen Mahlzeit.

Regeneration ist ein integraler Bestandteil des Trainings: Wer seinem Körper regelmäßig Pausen gönnt, bleibt langfristig leistungsfähig und vermeidet Überlastungen.

Ernährung und Nahrungsergänzung

Die Ernährung liefert den “Treibstoff” und die Bausteine für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und schönes Aussehen. Sportlich aktive Frauen haben einen erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf, den sie durch eine vielseitige Ernährung decken sollten. Wichtig ist eine gute Mischung aus:

  • Kohlenhydraten als Haupt-Energiequelle: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Reis oder Haferflocken füllen die Glykogenspeicher und geben bei Ausdauerbelastungen lange Energie. Ohne genügend Kohlenhydrate drohen Leistungstiefs und Müdigkeit.

  • Proteinen für Muskulatur und Regeneration: Je nach Trainingspensum sind etwa 1,2–2,0 g Eiweiß pro kg Körpergewicht empfehlenswert. Das lässt sich über proteinreiche Kost erreichen (z.B. Magerquark, Hülsenfrüchte, Eier, Fisch, Geflügel). Proteine fördern Muskelaufbau und Regeneration.

  • Gesunden Fetten für Hormone und Zellgesundheit: Etwa 30% der Kalorien sollten aus hochwertigen Fetten stammen (Pflanzenöle, Nüsse, Avocado, fetter Fisch). Diese liefern essenzielle Fettsäuren (z.B. Omega-3), die Entzündungen entgegenwirken und Herz sowie Hautgesundheit unterstützen.

Neben Makronährstoffen spielen auch Vitamine und Mineralstoffe eine wichtige Rolle. Sportlerinnen sollten insbesondere auf Eisen, Calcium/Vitamin D und Magnesium achten: Eisenverlust durch Menstruation und Schweiß kann zu Müdigkeit und Leistungsabfall führen (z.B. rotes Fleisch, Hülsenfrüchte als Eisenlieferanten). Calcium und Vitamin D sind unerlässlich für stabile Knochen; Vitamin D bildet der Körper durch Sonne, bei Mangel sollte supplementiert werden. Magnesium unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion und beugt Krämpfen vor (enthalten in Nüssen, Vollkorn, Bananen). Eine abwechslungsreiche, vollwertige Kost deckt den Bedarf meist ab.

Nahrungsergänzungsmittel können im Bedarfsfall hilfreich sein, ersetzen aber keine gesunde Ernährung. Sinnvoll ist die Einnahme vor allem bei nachgewiesenem Mangel (z.B. Eisen, Vitamin D) oder speziellen Zielen:

  • Proteinshakes nach dem Training können helfen, den Eiweißbedarf bequem zu decken – nötig sind sie aber nicht, wenn über die Nahrung genügend Eiweiß aufgenommen wird.

  • Kreatin und Koffein: Dies sind zwei der wenigen gut erforschten Supplemente. Kreatin (ca. 3–5 g/Tag) kann im Kraft-/Sprinttraining die Muskelleistung leicht erhöhen. Koffein (z.B. ein starker Kaffee vor dem Training) steigert kurzfristig Ausdauer und Konzentration.

Die meisten anderen Mittel haben keinen wissenschaftlich belegten Nutzen für Gesundheit oder Leistung, sofern keine Defizite vorliegen. Zudem können Produkte aus dubiosen Quellen verunreinigt sein oder unerlaubte Substanzen enthalten. Daher sollte man Supplements nur gezielt einsetzen.

Mit der richtigen Pflege von innen und außen können sportlich aktive Frauen Gesundheit und Aussehen gleichermaßen fördern. Ausgewogene Bewegung, Regeneration und Ernährung – abgestimmt auf die weiblichen Bedürfnisse – sorgen dafür, dass man leistungsfähig bleibt und sich im eigenen Körper rundum wohlfühlt. So gehen Fitness und Schönheit Hand in Hand.

Quelle:

  • Dermanostic Hautmagazin – Welcher Sport ist gut für die Haut? 

  • OnlineDoctor Blog – Achtung: Hautkrankheiten im Fitnessstudio – was gibt es zu beachten?

  • Stiftung Gesundheitswissen – Wie viel Bewegung brauche ich?

  • Tagesschau – Frauen profitieren besonders stark von Krafttraining

  • DAK Gesundheit – Regelschmerzen einfach wegtrainieren 

  • Achilles Running – Zu viel Training? Warum die Periode ausbleiben kann 

  • RND Kolumne – Muskeltraining: Wie es die Hormone ins Gleichgewicht bringt 

  • ISPO.com – Übertraining: Warum Trainingspausen wichtig sind 

  • Lebensmittelverband – 5 Mikronährstoffe, auf die Sportlerinnen und Sportler achten sollten 

  • Verbraucherzentrale – Nahrungsergänzungsmittel beim Sport – mit Pillen als Erster durch das Ziel?